Gaslicht-Kultur e.V. erhält Hauptpreis der Berolina
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Für seinen erfolgreichen Einsatz für den Erhalt der Berliner Gas-Straßenbeleuchtung wurde am 9. April 2014 der Verein Gaslicht-Kultur e.V. mit dem Hauptpreis der Berolina, einer 18 cm hohen bronzenen Berolina-Statue, ausgezeichnet. Der Vorsitzende Bertold Kujath nahm die Auszeichnung für den Verein entgegen. Eine hochkarätig besetzte Jury hatte einstimmig für den Verein als Hauptpreisträger votiert.
Die Auszeichnung erfolgte durch den Förderverein zur Wiederherstellung und Pflege der Berolina e.V., der damit alle 4 Jahre historisch engagierte Bürger und Organisationen ehrt. Weitere Preisträger der diesjährigen Berolina-Verleihung waren u.a. Katrin Lesser und Ben Buschfeld (Tautes Heim) und der Schauspieler Hans-Jürgen Schatz für die Rettung historischer Grabmale. Bei der letzten Verleihung im Jahre 2009 wurde u.a. Wilhelm Boddin für sein Engagement für das Berliner Stadtschloss geehrt
Gaslicht-Kultur e.V. arbeitet seit 1985 (damals als Gaslichtinitiative Berlin) für den Erhalt der Berliner Gas-Straßenbeleuchtung. Nach dem Abgeordnetenhausbeschluss aus dem Jahre 2011 und dem Lichtkonzept des Berliner Senats sollten die 44.000 Berliner Gaslaternen bis auf wenige Ausnahmen aus dem Stadtbild verschwinden. Später machte der Senat zwar Zugeständnisse in Höhe von 5% zu erhaltender Gaslaternen, wollte aber keine Garantie dafür geben, dass diese Laternen auch tatsächlich mit Gas betrieben würden. Nach Aufassung des Senats ist der Begriff "Gaslaterne" nämlich nicht zwangsläufig mit dem Betriebsmedium Gas verbunden. Durch öffentliche Aktionen wie einer erfolgreichen Online-Petition und einer Menschenkette gegen den Gaslaternenabriss machte der Verein auf das Thema aufmerksam. Im Auftrag der Vereine Gaslicht-Kultur e.V. und Denk mal an Berlin e.V. wurde durch den britischen Weltkulturerbe-Experten Dr. Peter Burman ein Gutachten erstellt, das der Berliner Gas-Straßenbeleuchtung das grundsätzliche Potential zum Weltkulturerbe bescheinigt. Anfang 2013 beantragte der Verein erfolgreich die Aufnahme der Berliner Gas-Straßenbeleuchtung in ein Schutzprogramm des World Monuments Fund (WMF), die somit seit Oktober 2013 auf der Roten Liste der weltweit am meisten gefährdeten Kulturgüter steht.
In Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt entwickelte Gaslicht-Kultur e.V. ein Schutzkonzept mit nunmehr 30 Schutzzonen, die insgesamt mehr als 3.300 Gaslaternen aller fünf historischen Typen und viele einzigartige Sondermodelle enthält. Dies entspricht ca. 7,5% der urspünglichen Anzahl. Die Schutzzonen werden inzwischen auch vom Senat anerkannt. Zudem ist nun auch gesichert, dass diese Laternen tatsächlich auch mit Gas betrieben werden. Für diese bisherigen Erfolge wurde der Verein nun mit dem Hauptpreis der Berolina ausgezeichnet.
Gaslicht-Kultur e.V. nimmt diesen Preis auch stellvertretend entgegen für die mit uns gemeinsam für das Gaslicht kämpfenden Organisationen Denk mal an Berlin e.V., DenkmalWacht Brandenburg Berlin e.V., Ortskuratorium Berlin der Deutsche Stiftung Denkmalschutz, dem Denkmalausschuss der Baukammer Berlin und der Eosandergesellschaft. Diese Organisationen hatten sich 2013 mit Gaslicht-Kultur e.V. zum Aktionsbündnis Gaslicht ist Berlin zusammengeschlossen.
Das Aktionsbündnis wird trotz der bisherigen Erfolge weiter für das Gaslicht in Berlin kämpfen, auch um auf Grundlage des Burman-Gutachtens eine Anerkennung der Berliner Gaslaternen als Weltkulturerbe zu erwirken.
Weitere Informationen:
Die Pressemitteilung des Fördervereins zur Wiederherstellung und Pflege der Berolina e.V. finden Sie hier.
Berliner Morgenpost vom 10.04.2014.
Auszeichnung für den Kampf ums Gaslicht
Berliner Zeitung vom 11.04.2014. Der Stadt geht ein Licht auf
Weitere Informationen zum Thema finden Sie auch auf der Seite vom Aktionsbündnis Gaslicht ist Berlin
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